Forschungskonzept der Professur
Strafrecht und Strafprozessrecht mit interdisziplinären Bezügen
Die Forschungsaktivitäten der Professur umfassen die gesamte Bandbreite des materiellen und prozessualen Strafrechts einschließlich ihrer grundlagenbezogenen (historischen, philosophischen) und interdisziplinären Bezüge. Einen besonderen Forschungsschwerpunkt bilden die strafrechtlichen Herausforderungen einer modernen globalen und vernetzten Industriegesellschaft.
Förderung des interdisziplinären und internationalen Austauschs
Die Zeiten, in denen wissenschaftliche Forschung allein als eine Sache egozentrischer Reflexion einzelner „Wissenschaftsheroen“ angesehen wurde, sind vorüber. Wer heute Wissenschaft betreibt, ist auf den Austausch mit anderen angewiesen, mit den vielen anderen Expertinnen und Experten jenseits des eigenen Büros, des Institutsflures, der Fakultät, der Universität. Hinzu kommt, dass der deutsche Wissenschaftsbetrieb längst internationalisiert und Teil einer nationenübergreifenden, globalen Wissenschaftsgemeinschaft ist. Der Lehrstuhl tritt ein für eine Förderung des interdisziplinären und internationalen Austauschs mit Kolleginnen und Kollegen aus nah und fern.
Internationale Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie (IVR)
Ein Forum für den interdisziplinären und internationalen Austausch auf dem Gebiet der Juristischen Grundlagenforschung ist die Internationale Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie (IVR). Die IVR ist die älteste, größte und bedeutendste Vereinigung im Bereich der Rechts- und Sozialphilosophie. Sie wurde 1909 unter den Namen „Internationale Vereinigung für Rechts- und Wirtschaftsphilosophie“ in Berlin gegründet. Gründungsvorsitzende waren Josef Kohler, Fritz Berolzheimer und Carl Fürstenberg. Gründungspatron war der Unternehmer und Sozialpolitiker Wilhelm Merton. Heute zählt die IVR über 40 nationale Mitgliedsverbände mit mehr als 2000 Mitgliedern auf der ganzen Welt. Die Gesamtvereinigung ist ein eingetragener Verein deutschen Rechts mit Sitz in Wiesbaden. Ihr Zweck ist gemäß Satzung die Pflege und Förderung der Rechts- und Sozialphilosophie auf nationaler und internationaler Ebene ohne Ausschluss einer wissenschaftlichen Richtung. Zur Erfüllung dieses Zwecks führt die Vereinigung alle zwei Jahre Weltkongresse durch. Wissenschaftliches Organ der IVR ist die bereits im Jahre 1907 von Josef Kohler und Fritz Berolzheimer gegründete internationale Zeitschrift „Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie“ (ARSP). Unter den nationalen Mitgliedsverbänden der IVR nimmt die Deutsche Sektion einen führenden Platz ein. Die seit Anfang der 60er Jahre bestehenden Sektionen der BRD und DDR haben sich 1990 zusammengeschlossen. Die deutsche Sektion der IVR hat derzeit fast 400 Mitglieder, die auch gleichzeitig Mitglieder der Gesamtvereinigung sind. Die deutsche Sektion der IVR ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein zur Förderung der Wissenschaft.
Anfang der 1990er Jahre wurde aus der IVR heraus das Junge Forum Rechtsphilosophie (JFR) gegründet, die sich zu „der“ Nachwuchsinitiative junger deutschsprachiger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Rechts- und Sozialphilosophie, Rechtstheorie und Rechtssoziologie entwickelt hat.
Weitere Informationen finden Sie hier und hier:
- https://rechtsphilosophie.wordpress.com/ (Deutsche Sektion der IVR)
- https://ivronlineblog.wordpress.com/ (Weltorganisation der IVR)
Forschungsaktivitäten der Professur
Nachwuchsprojekte
Kooperation mit der studentischen Ausbildungszeitschrift „Hannover Law Review“
Der Lehrstuhlinhaber stellt seit 2021 zusammen mit den studentischen Mitgliedern des Lehrstuhls regelmäßig eine Rechtsprechungsübersicht über wichtige aktuelle Gerichtsentscheidungen aus dem Bereich des Strafrechts zusammen. Dies Zusammenstellung wird vierteljährlich in der studentischen Ausbildungszeitschrift „Hannover Law Review“ in der Rubrik „Rechtsprechungsübersicht Strafrecht“ veröffentlicht.
Weitere Informationen finden sich hier: www.hanoverlawreview.de.
Wissenschaftskooperationen
Kooperation mit der interdisziplinären Schriftenreihe „Beiträge zur Rechts-, Gesellschafts- und Kulturkritik
In den vergangenen Jahren hat der Lehrstuhlinhaber wiederholt interdisziplinären Workshops ko-organisiert, deren Ergebnisse in der interdisziplinären Schriftenreihe „Beiträge zur Rechts-, Gesellschafts- und Kulturkritik“ erschienen ist. Die Schriftenreihe wird redaktionell betreut von Prof. Dr. Malte-Christian Gruber, Universität Gießen.
Bibliografie:
- Autonome Automaten. Künstliche Körper und artifizielle Agenten in der technisierten Gesellschaft (gemeinsam hrsg. mit Malte-Christian Gruber und Jochen Bung), Berlin: Trafo-Verlag, 2014 (Reihe: „Beiträge zur Rechts-, Gesellschafts- und Kulturkritik“, Bd. 12); Berlin: Berliner Wissenschaftsverlag, 2. Aufl. 2015. (zur Verlagsseite)
- Die Unsicherheit der Väter. Zur Herausbildung paternaler Bindungen (gemeinsam hrsg. mit Malte-Christian Gruber), Berlin: Trafo-Verlag, 2009 (Reihe: „Beiträge zur Rechts-, Gesellschafts- und Kulturkritik“, Bd. 9).