Faculty of Law Faculty Alumniverein
Alumnus der Fakultät im Interview: Dr. Christian Nordholtz (KPMG-Law)

Alumnus der Fakultät im Interview: Dr. Christian Nordholtz (KPMG-Law)

© Alumniverein der Juristischen Fakultät Hannover e.V.

Mit der Gründung des Alumnivereins der Juristischen Fakultät Hannover im Juli 2022 wurde eine Initiative ins Leben gerufen, die die Kontaktpflege der Fakultät mit ihren Alumni fördern soll und den Austauschen zwischen Studierenden und Ehemaligen ermöglichen will.

Wir freuen uns, dass bereits viele spannende Persönlichkeiten, die an unserer Fakultät ihr Studium absolviert haben, Mitglieder des Vereins sind. Unter Ihnen ist auch Herr Dr. Christian Nordholtz, M.Jur. (Oxford). Er ist Absolvent des Jahrgangs 2006 und inzwischen Equity Partner, Law Standortleiter Hannover, Head of Legal Automotive Germany bei KPMG-Law in Hannover. Darüber hinaus ist er Stellv. Vorsitzender und Gründungsmitglied des Alumnivereins. Mehr erfahren Sie im folgenden Interview:

Studium

Warum haben Sie sich für das Jurastudium entschieden?

Während meiner Schulzeit wollte ich Journalist werden und mich politisch engagieren. Ein Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) riet mir, Rechtswissenschaften zu studieren. Mein Berufswunsch änderte sich: Nach mehreren Praktika, einem journalistischen Nachwuchsstipendium und dem ersten Staatsexamen ist "Wirtschaftsanwalt" mein Traumberuf und die Studienwahl war goldrichtig.

Was war Ihr Lieblingsfach im ersten Semester und warum?

Staatsrecht und Verfassungsrecht bei Professor Epping im Sommersemester 2002. Mir gefielen die Vortragsweise und die Lerneinheiten anhand aktueller Themen, wie beispielsweise anhand der damaligen Bundestagswahl 2002. Zudem begann Professor Epping sein erstes Buch „Grundrechte“ parallel zur Vorlesung zu schreiben. Man merkte, dass er die Kapitel und Fälle aus dem Skript mit uns testete.

Wie sah Ihr (Freizeit-)Ausgleich zum Studium aus?

Laufen, meine Studien-WG bzw. Freunde treffen und politisches Engagement.

Welchen Schwerpunktbereich bzw. (wenn vor 2006) welches Wahlfach haben Sie absolviert?

Wahlfach vor 2006: Europarecht.

Wie lange haben Sie sich auf das erste Examen vorbereitet und wie sah Ihre Vorbereitung aus?

Ich habe mich ca. 1 Jahr vorbereitet. Am hilfreichsten fand ich die Vorbereitung in zwei wöchentlichen Lerngruppen mit Studienfreunden. Teilweise habe ich die Vorlesungen des universitären Repetitoriums wahrgenommen. Ich erinnere mich an die guten Kurse von Professor Schwarze zum Sachenrecht und Professor Wächter zum Baurecht und Polizeirecht. Parallel habe ich das Repetitorium hemmer in Hannover besucht, wo ich später auch als Repetitor gearbeitet habe.

Was ist die schönste Erinnerung/ beste Erfahrung, die Sie aus der Zeit im Jurastudium in Hannover mitgenommen haben?

Das Freiheitsgefühl als Student.

Welchen Rat hätten Sie heute an Ihr damaliges Studi-Ich?

Gerne hätte ich früher Studienaufenthalte und Praktika im Ausland gemacht. Erst nach dem ersten Staatsexamen ging ich ins Ausland.

Job

Warum ist Ihr Job der beste der Welt und welche Vorteile bringt Ihr Job?

Mein Job macht sehr viel Spaß und er fördert viel Kreativität. Die Arbeit ist international, spannend, man arbeitet immer in diversen, jungen Teams und bei KPMG Law sogar multidisziplinär mit Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern, IT-Entwicklern und Strategieberatern zusammen. Zudem kann ich mir die Arbeit selbst suchen und man lernt viel. Wenn ich ein Thema oder eine Entwicklung interessant finde, dann baue ich hierzu langfristig und gezielt Expertise auf und bewerbe mich bei Mandanten um passende Projekte.

Welche Fähigkeit hilft in Ihrem Job, die man so nicht im Studium lernt?

Das Jurastudium dauert aus meiner Sicht zu lange. Einen Großteil der Fähigkeiten lernen viele unserer Wirtschaftsanwälte erst auf Projekten in der Praxis. Hilfreiche Fähigkeiten in meinem Job, die man lernen kann, sind: Team-/Projektarbeit, Verhandlungsführung, Richtiges Zuhören, Business Englisch, Personalgespräche, Pricing/Kostenkalkulation, Lesergerechtes Schreiben, exzellente PC Kenntnisse (einschl. Excel, PowerPoint) und vieles mehr.

Mit welchem Referenzpunkt in einem Lebenslauf einer Bewerbungsmappe kriegt man Ihre Aufmerksamkeit?

Zwei Referenzen: Auslandserfahrung und Höchstleistung. Wer länger als drei Monate im Ausland war, kann in einem internationalen Arbeitsumfeld klarkommen. Wer einmal Höchstleistung gezeigt hat (in welchem Bereich auch immer), kann sich für etwas begeistern und fokussieren. Das finde ich persönlich sehr gut. Diese Referenzen machen mich aufmerksam. Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbungsmappe bleiben sehr gute Leistungen im Studium und Referendariat. Wir suchen sehr gute Bewerber, die wir zu sehr guten Wirtschaftsanwälten ausbilden können.

Was ist die erste Frage, die Sie in einem Bewerbungsgespräch potentiellen Praktikant:innen oder Referendar:innen stellen?

Nicht die erste, aber eine für mich wesentliche Frage: „Was ist Ihnen in der Tätigkeit wichtig – was suchen Sie bei KPMG Law“?

Kurz gefragt, kurz geantwortet

Streiten oder vergleichen?

Vergleichen.

Feierabend oder Überstunden?

„Feierabend“ möchte ich hier angeben. In der Realität habe ich als Partner keinen 9to5-Job und keine festen Arbeitszeiten. Zudem entwickelte sich mit mehreren Mandanten eine Freundschaft und Freunde wurden Mandanten.

Auto, Fahrrad oder Öffis?

Alles.

Roman oder Netflix-Serie?

Netflix mit meinen Kindern oder/und meiner Frau.

Kochen oder kochen lassen?

„Kochen lassen“ zum Schutz der anderen.

Bier oder Wein?

Wein. Aber abhängig vom Anlass: im 96-Stadion natürlich Bier.

 

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Dr. Christian Nordholtz für das Interview!

Mitglied werden

Sie haben an der Juristischen Fakultät in Hannover studiert und wollen der Fakultät verbunden bleiben? Werden Sie kostenlos Mitglied im Alumniverein der Juristischen Fakultät Hannover der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover e.V. unter: www.jura.uni-hannover.de/de/alumniverei

Published by SH