Steuerrechts-Moot Court des Bundesfinanzhofs

© Pressearchiv des Bundesfinanzhofs

Was ist der Steuerrechts-Moot Court des Bundesfinanzhofs

In Kooperation mit dem Bundesfinanzhof (BFH) veranstaltet die Deutsche Steuerjuristische Gesellschaft alle zwei Jahre einen Moot Court im Steuerrecht. Im Rahmen dieser simulierten Revisionsverfahren treten Studierenden-Teams teilnehmender Hochschulen gegeneinander an, um – in der Rolle einer Prozesspartei (Steuerbürger oder Finanzverwaltung) – ihre Argumente vor Gericht zu messen. Anstelle der Richter urteilt eine Experten-Jury, bestehend aus dem BFH-Präsidenten, einem BFH-Richter und je einem Vertreter der Anwaltschaft, der Finanzverwaltung und der Wissenschaft. 2017 hat die Leibniz Universität Hannover erstmals mit einem Team an diesem Wettbewerb teilgenommen. Zu bearbeiten war die Rechtsfrage eines tatsächlich beim BFH anhängigen Revisionsverfahrens, nämlich ob von der Steuerbefreiungsvorschrift § 13 Abs. 1 Nr. 4 lit. a ErbStG das Familienheim auch dann erfasst ist, wenn im Gegensatz zum Wortlaut der Norm lediglich ein Anwartschaftsrecht erworben wurde (II R 14/16). Neben steuerrechtlichen Kenntnissen sollen den Studierenden dabei auch praktische Einblicke in dieses Rechtsgebiet, der Rhetorik sowie der juristischen Methodenlehre vermittelt werden.

  • Wer darf am Moot teilnehmen?

    Teilnehmen an dem BFH-Moot Court darf ein Team bestehend aus maximal vier bis sechs Studierenden der Rechts- oder der Wirtschaftswissenschaften.

  • Wie nehme ich am Moot Court teil?

    E-Mail mit Lebenslauf, Notenübersicht und kurzem Motivationsschreiben an mootcourt@vfs-hannover.de.

  • Wie läuft der Moot Court ab?

    In der ersten Phase (Januar bis Mai) ist eine Revisionsschrift zu einem beim BFH anhängigen Verfahren aus dem Bereich des Steuerrechts zu erstellen. Die oben genannte Jury entscheidet anhand dieser Revisionsschrift, welche vier Teams sich für das Finale in München qualifizieren. Auf Grundlage des Falles findet für das Team Hannover eine simulierte mündliche Verhandlung beim Niedersächsischen Finanzgericht statt. In der zweiten Phase des Moot Courts (Juli bis September) ist von den Finalteams die Revisionserwiderung zu dem zuvor behandelten Fall zu erstellen. Zudem werden Revisionsschrift und -erwiderung zu einem zweiten, ebenfalls beim BFH anhängigen Verfahren erarbeitet. Ende Oktober findet sodann die mündliche Verhandlung in den Räumen des Bundesfinanzhofs in München statt.

  • Welche Vorteile hat eine Teilnahme am Moot Court?

    Anrechnung als Praxisleistung für das ADVO-Z und als Schlüsselqualifikation (Rhetorik), Zusammenarbeit und Networking mit Berufsträgern und viele weitere kleinere und größere Benefits.

  • Wie groß ist der zu erwartenden Zeitaufwand?

    Hängt im Ergebnis immer vom Einzelfall und dem Team ab und kann daher nur schwer pauschal beantwortet werden. Während der Qualifikationsphase ca. 12 Wochenstunden, für die Finalrunde sollten rund 20 Wochenstunden eingeplant werden.

Weitere Informationen

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des VFS Hannover

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