Deep Nudes – Strafbarkeit der Herstellung und Verbreitung KI-generierter Nacktbilder

Im Rahmen der Ringvorlesung „Sexualstrafrecht im Wandel“ wird Dr. Maximilian Nussbaum, LL.M., am Mittwoch, den 4. Juni 2025, einen Vortrag zum Thema „Deep Nudes – Strafbarkeit der Herstellung und Verbreitung KI-generierter Nacktbilder“ halten. Die Veranstaltung findet von 16.15 bis 17.45 Uhr in Hörsaal 1507.003 auf dem Conti-Campus statt.

Interessierte sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen!

Über den Vortrag

Realistisch wirkende Medieninhalte, die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz erzeugt oder verändert worden sind (sogenannte Deep Fakes), machen in den letzten Jahren vermehrt Schlagzeilen. Über 90 Prozent dieser Deepfakes sollen dabei pornographischen Inhalts sein (sogenannte Deep Nudes). Der Vortrag untersucht, ob es strafbar ist, wenn jemand eine andere Person ohne deren Erlaubnis mit KI-Technologien „auszieht“ und das Resultat verbreitet. Es wird diskutiert, ob ein Ergänzungsbedarf im Strafgesetzbuch (StGB) besteht und wie sich ein solcher „Deep Nude-Tatbestand“ zu den jüngst geschaffenen europäischen Rechtsakten, insbesondere der KI-VO, dem DSA (Digital Services Act) und der Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, verhalten würde. Die Fragen werden in Verbindung mit anderen Vorträgen betrachtet, und es wird nach den durch Deep Nude-Herstellung und -Verbreitung betroffenen Rechtsgütern gesucht.

Über den Referenten

Dr. Maximilian Nussbaum, LL.M., ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Strafrechtsvergleichung und Rechtsphilosophie bei Prof. Dr. Susanne Beck, LL.M., und derzeit Rechtsreferendar im OLG-Bezirk Celle.

Über die Ringvorlesung

Die Ringvorlesung “Sexualstrafrecht im Wandel” soll Studierenden die Möglichkeit bieten, sich mit den dogmatischen, kriminologischen und kriminalpolitischen Dimensionen dieses Themenfeldes auseinanderzusetzen. In den Blick genommen werden sollen unter anderem Fragen der Ent- und Remoralisierung des Sexualstrafrechts, der Grenzziehung zwischen erwünschtem Sexualkontakt und strafbaren/strafwürdigen Übergriffen sowie dem Pornographie- und Prostitutionsstrafrecht. Auch sollen gesellschaftliche Debatten um sexuelle bildbasierte Gewalt und strafprozessuale Besonderheiten und Diskussionen Beachtung finden.

Die Ringvorlesung wird organisiert von Pia Pielhau und Dr. Maximilian Nussbaum vom Kriminalwissenschaftlichen Institut und unterstützt vom Hochschulbüro für ChancenVielfalt der Leibniz Universität Hannover.

Alle Termine finden Sie hier.