Das Wichtigste ist zu wiederholen. Du solltest immer viel mit Fällen lernen. Setz dir immer kleine Tagesziele, die du auch wirklich erreichen kannst. Schließ dein Handy am besten weg! und natürlich das Evergreen: Achte auf Deine Lernpausen. Die sind genauso wichtig wie das Lernen selbst.
Diese Leitlinien für gutes Lernen sind wohl jedem schon einmal zu Ohren bekommen. Doch wie das Lernen selbst am besten und effektivsten von der Hand geht, verraten sie nicht.
Maximilian Nussbaum (Alumnus der Dean''''s List und studentische Hilfskraft am Lehrstuhl von Frau Prof. Dr. Beck) hat verschiedene Techniken für effektives Lernen ausprobiert und seine Erfahrungen für die Hanover Law Review (HanLR) in der Ausgabe 1/2019 aufgeschrieben. Nachfolgend ein kleiner Auszug:
1. Pomodoro-Technik
Die nach einer Eieruhr in Tomatenform benannte Methode hat mein Lernen am ehesten revolutioniert und will deshalb zuerst genannt sein. Mit der Pomodoro-Technik zu arbeiten bedeutet – ganz simpel – in 25-Minuten-Blöcken zu lernen. Diese sind jeweils durch 5-Minuten-Pausen getrennt. Nach vier Blöcken darf eine 15-minütige oder auch eine längere Mittagspause eingelegt werden. Dabei ist es wichtig, innerhalb einer Pomodoro-Einheit alle Ablenkungen zu vermeiden und sich mit aller Energie auf den Lernstoff zu konzentrieren – das stört auch nicht weiter, die nächste Pause lässt maximal 25 Minuten auf sich warten. In den Pausenphasen ist alles erlaubt. Außer Lernen. Zum Stoppen der Zeit und Zählen der geschafften Einheiten lassen sich Apps herunterladen – auf den Timer schauen ist erlaubt. (...)
2. 3D- statt 2D-Lernen
Mit der Pomodoro-Technik ist ein Vorschlag gemacht, wie ein Lerntag gegliedert werden kann. Aber wie ist es sinnvoll, sich das zu bewältigende Wissen einzuverleiben? Grundsätzlich sind wohl zwei Extreme denkbar: Entweder ein Lehrbuchabschnitt oder eine Falllösung wird so lange studiert, bis sich einem jeder Satz erschlossen hat, gemerkt zu sein scheint und zusammengefasst ist. Oder der Lehrbuchabschnitt wird überflogen, mit einem zweiten Lehrbuch- oder Skripttext wird vergleichend gelesen und im Anschluss werden Fälle zu dem entsprechenden Thema bearbeitet. Erstes Extrem wür-de ich als 2D- und zweites Extrem als 3D-Lernen bezeichnen. Beim 3D-Lernen wird der zu lernende Komplex von verschiedenen Seiten beleuchtet. Und damit das in limitierter Zeit gelingt, wird in Kauf genommen, dass sich beim Lesen des Lehrbuchs nicht jede Aussage auf Anhieb erschließt. Es wird viel eher nach der 80-20-Regel gearbeitet. (Eine Aufgabe mit 80-prozentiger Sorgfalt zu erledigen kostet 20 Prozent der Zeit. Die letzten 20 Prozent kosten 80 Prozent der Zeit) (...)
Weitere Strategien und Tipps zum erfolgreichen Lernen sowie zum Aufrechterhalten von Disziplin und Motivation auch über einen langen Zeitraum hinweg finden Sie im vollständigen Beitrag "Lernexperimente" in der Ausgabe 1/2019 der HanLR.
Weitere Beiträge von Maximilian Nussbaum in der HanLR
- JurMent – Mentoringprogramm an der Juristischen Fakultät (Ausgabe 3/2018), zusammen mit Martin Suchrow
- Hausarbeit in der Übung für Fortgeschrittene im Strafrecht, 15 Punkte (Ausgabe 4/2018)
- ExoRep: Examen ohne kommerziellen Repetitor (Ausgabe 4/2019)
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