Auch in diesem Jahr wird die Leibniz Universität Hannover durch zwei Teams beim Soldan Moot Court vertreten.
Im elften Durchgang des Wettbewerbs setzen sich die Teams aus Studierenden des zweiten bis sechsten Semesters zusammen:
- Team I besteht aus Rebecca Seeliger, Julia Marie Müller, Quirin Gordon Kunkel und Fritz Wesemann.
- Team II besteht aus Dunja Kral, Wilma-Viktoria Peter und Jacques Blum.
Betreut werden die Teams von den Coaches Jana Bettels, Madeleine Laqua, Louisa Neessen, Marlon Dean Mensing, Hannes Fischer und Lenn von Hörsten.
Im Rahmen des Soldan Moot Courts treten Studierende verschiedener Universitäten gegeneinander an. Sie schlüpfen dafür in die Rolle einer Rechtsanwältin bzw. eines Rechtsanwalts, um als Interessenvertreter der Parteien eines fiktiven Falls die bestmögliche Position zu erstreiten.
Zu Beginn des Wettbewerbs steht die Klage, die von den Teams mit der Hilfestellung der Coaches abgefasst und dann an das Team einer anderen Universität verschickt wird. Nachdem alle Teams die Klage einer anderen Universität erhalten haben, ist es Zeit, die Rolle der beklagten Partei einzunehmen, um schriftsätzlich auf die Erwägungen zu erwidern. Sodann gelangen die Teams in die mündliche Phase des Wettbewerbs. Hier wird bis zu den finalen Verhandlungen Ende September geübt, die Standpunkte und rechtlichen Aspekte bestmöglich darzustellen, um die Richterin oder den Richter von der eigenen Auffassung zu überzeugen.
Im diesjährigen Fall stößt die beklagte Berufsausübungsgesellschaft, die Naturheilkanzlei Hahnemann, auf ihre ehemalige Mandantin; ein mittelständisches Start-Up, das unter anderem Nahrungsergänzungsmittel und „energetisiertes“ Wasser vertreibt. Die beklagte Kanzlei soll die Klägerin zu einem nachteiligen Vergleich mit einem dritten Unternehmen gedrängt und dabei wesentliche Pflichten des anwaltlichen Berufsrechts verletzt haben. Im Raum steht aber nicht nur ein Anspruch auf Schadensersatz bezüglich des vermeintlich schädigenden Vergleichs. Eine verräterische E-Mail einer angestellten Ärztin der Beklagten wirft ferner die Frage auf, ob auch die Verschwiegenheitspflicht im Rahmen der BRAO, zumindest aber die Pflicht einer Berufsausübungsgesellschaft zur Vorbeugung solcher Verletzungen missachtet wurde. Letztere Problematik behandelt der Fall in Form eines Feststellungsbegehrens gem. § 256 ZPO, weil das klagende Unternehmen auch noch nicht eingetretene zukünftige Schäden befürchtet, für die die Beklagte die Verantwortung tragen soll.
Nachdem die Teams am 27.07.2023 den Klägerschriftsatz eingesendet haben, folgte die bereits erläuterte Phase der Klageerwiderung, die ihrerseits bis zum 31.08.2023 fertiggestellt werden musste.
Darauf folgen für die Mooties die weiteren Termine:
- Pre-Moot an der Bucerius Law School (Hamburg) 16.09.2023
- Mündliche Verhandlungen in Hannover 28.09. - 30.09.2023
Beide Teams sind sehr motiviert in den Wettbewerb gestartet und freuen sich auf die kommenden Wochen und Monate. Wer mitfiebern will, ist herzlich eingeladen, unseren Teams auf Instagram zu folgen! Weitere Informationen zum Soldan Moot Court gibt es auch hier.
Ein herzlicher Dank gebührt Herrn Prof. Dr. Felipe Temming, LL.M. (LSE) und seinen Lehrstuhlangehörigen, die den Teams eine Einführung in das anwaltliche Berufsrecht sowie die angemessene Rhetorik gegeben haben und den diesjährigen Teilnehmern, wie auch Coaches, im Rahmen des Wettbewerbs zur Seite stehen.
Was ist ein Moot Court?
Moot Courts sind simulierte Gerichtsverhandlungen, bei den Studierende die rechtliche Vertretung der Prozessparteien darstellen. Die Simulation beinhaltet die Vorbereitung und Durchführung eines Prozesses in rechtlicher wie tatsächlicher Hinsicht.
Der Juristische Fakultät Hannover ist auch bei zahlreichen anderen Moot Courts vertreten. Mehr dazu erfahren Sie hier.