Im Rahmen des Schwerpunkt 8 (Anwaltliche Rechtsberatung und Anwaltsrecht) fand vom 17. bis 19. Mai 2018 in Seeshaupt (Bayern) das Seminar "Die Rolle des Rechtsanwalts im deutschen und österreichischen Zivilverfahrensrecht - eine rechtsvergleichende Darstellung" statt. Unter der Leitung von Herrn Professor Dr. Christian Wolf und Frau Professor Dr. Bettina Nunner-Krautgasser, die kurzfristig durch Herrn Ass.-Prof. Mag. Dr. Philipp Anzenberger vertreten wurde, trafen sich je sechs Studierende der Leibniz Universität Hannover und der Karl-Franzens-Universität Graz sowie wissenschaftliche Mitarbeiter sinnbildlich auf „halber Strecke“ in Seeshaupt am Starnberger See.
Untergebracht waren die zwölf Studierenden im Seehaus der RAK München und auch die Tagung fand dort in der Clubetage mit direktem Blick auf den See statt. Diese wunderbare Kulisse erleichterte die Konzentration und den Fokus auf die juristisch komplexen Themen.
Die drei Tage waren gefüllt mit Vorträgen der Studierenden und Praktiker rund um das Thema des Rechtsanwaltsberufs. Um einen direkten Vergleich zwischen Deutschland und Österreich zu ermöglichen, bereitete jeweils ein Student der Universität Graz und einer der Universität Hannover einen Vortrag zu demselben Themenbereich des anwaltlichen Berufsrechts vor. Im Anschluss an die je zwei zusammengehörenden Vorträge gab es eine Diskussion aller Teilnehmer über diesbezügliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Zudem wurden einige Aspekte des Berufsrecht durch Praktiker eingehender beleuchtet. Rechtsanwalt und Univ.-Prof. Christian Aschauer, Graz, befasste sich mit „Guidelines on representation in arbitration“, Rechtsanwalt Dr. Franz Remmertz, München, sprach über „Die Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Rechtsberatung für Rechtsanwälte“, das Thema „Die Rolle des Rechtsanwalts als Insolvenzverwalter“ wurde von Hon.-Prof. Dr. Axel Reckenzaun MBL, Graz, näher beleuchtet, Dr. Alexander Klauser, Wien, referierte über „Die Rolle des Rechtsanwalts in Massenverfahren“ und Thomas Kohlmeier, Steinhausen (Zug) schloss das Seminar mit dem Thema „Anwälte und Prozessfinanzierung - ein berufsrechtliches Minenfeld?“.
Auch abseits der Vorträge kam es bei gemeinsamen Mahlzeiten am See oder beim abendlichen Beisammensitzen zu einem internationalen Austausch, durch den sich die Studierenden mit den Praktikern, welche sich viel Zeit für das Seminar nahmen und zum Teil die ganzen drei Tage in Seeshaupt an dem Seminar teilnahmen, zwanglos in zahlreichen Gesprächen austauschen konnten. Die Teilnehmer dürften sich wohl einig sein, dass Höhepunkt des Seminars nicht einer der Vorträge, sondern der von Hon.-Prof. Dr. Axel Reckenzaun in diesem Rahmen ausgeführte Kopfstand war.
Der Dank der Studierenden gilt allen, die das Seminar ermöglicht haben, insbesondere dem Instituts für Prozess- und Anwaltsrecht!
Verfasst von stud. iur. Lissa Gerking.
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