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Der Weg in die Großkanzlei: Rückblick auf die JurPerspective-Veranstaltung mit Nico Kuhlmann

Der Weg in die Großkanzlei: Rückblick auf die JurPerspective-Veranstaltung mit Nico Kuhlmann

Am 21. November 2024 durfte InterAct Law e.V. Nico Kuhlmann (Senior Associate bei Hogan Lovells in Hamburg) im Rahmen des Interview-Formats JurPerspective begrüßen.

In dem von Maja Dettmers moderierten Gespräch ging es zunächst um das Studium des Gastes und wie ihn seine Zeit in Bayreuth geprägt hat. Nico Kuhlmann bestärkte die Zuschauer:innen darin, im Studium so früh wie möglich unterschiedliche Interessengebiete auszuprobieren, weil mit jedem Semester weniger Zeit für die Orientierung bleibt und die Vorbereitung auf das Examen wichtiger wird. Daher sollte man nicht damit zögerlich sein, Erfahrungen in Bereichen zu sammeln, die zu Beginn außerhalb der Komfortzone liegen. In diesem Zusammenhang wies Nico Kuhlmann darauf hin, wie wichtig es allein für die Resilienz im späteren Berufsleben ist, mehrere mentale Standbeine zu haben und seine Studienzeit nicht ausschließlich in der Bibliothek zu verbringen.

Anschließend ging Nico Kuhlmann auf sein Referendariat ein, wobei er insbesondere beschrieb, wie erkenntnisreich und prägend seine Station beim Bundesverfassungsgericht unter Prof. Dr. Dr. h.c. Paulus war. Er betonte jedoch, dass Referendar:innen darauf achten sollten, ihre Stationen nicht nur nach der Attraktivität auf dem Lebenslauf auszuwählen, sondern auch auf das mit der Station einhergehende Arbeitspensum zu achten. Es sei wichtig, dass genug Zeit zum Lernen bleibe, sodass die Zeit des Tauchens nicht mit Lernstoff überladen werde.

Um Tipps gegen Überlastung ging es auch bei dem Thema Berufseinstieg in einer Großkanzlei. Nico Kuhlmann betonte, dass man zwar grundsätzlich eine gewisse Belastbarkeit hinsichtlich Zeitstress und länger anhaltenden herausfordernden Phasen haben sollte. Allerdings könne die Arbeitsbelastung bewältigt werden, sofern man konsequent regelmäßige Pausen nimmt, um über hinreichende Reserven zu verfügen, auf welche man in stressigen Phasen zugreifen kann. Der Gast erzählte, dass er sich bewusst ein Setting schafft, welches ihm beim Abschalten hilft. Dies betrifft beispielsweise Reisen in die Natur, regelmäßiges dog sitting, Konzerte sowie den Besuch von Kunsthallen und Techno-Clubs.

Nico Kuhlmann legt außerdem großen Wert darauf, neue Dinge auszuprobieren und die Freiheit zu erschließen, um etwas zu finden, was einen erfüllt und unabhängig von dem Urteil anderer Menschen fortbesteht. Infolgedessen hat Nico Kuhlmann keinen 10-Jahres-Plan vor Augen, sondern nimmt jedes Jahr so, wie es kommt. Er ist sich jedoch sicher, dass er am liebsten Anwalt ist und es ihn reizt, eben nicht genau zu wissen, was das nächste Mandat für ihn bereithält.

Nach dem Gespräch nahm sich Nico Kuhlmann viel Zeit, um für die Fragen der Zuschauer:innen zur Verfügung zu stehen. Während dem ein oder anderen Bayreuther Hell erfuhren die Zuschauer:innen unter anderem, welche südafrikanische Band Nico Kuhlmann begeistert, wieso der juristische Nachwuchs für die Arbeitgeber eine größere Herausforderung als die digitale Transformation ist und auf welches Urlaubs-Highlight sich der Gast jetzt schon freut.

InterAct Law e.V. dankt Nico Kuhlmann dafür, dass er sich so viel Zeit für die Zuschauer:innen und den Weg nach Hannover auf sich genommen hat. Außerdem dankt InterAct Law e.V. Hella Ralfs von Hogan Lovells für die Kommunikation. Ein besonderer Dank gilt auch David Erhardt für das Marketingdesign und die technische Umsetzung.

Diese Veranstaltung wurde von den Teammitgliedern Dorsa Neyestani, Maja Dettmers, Alrun Meyer und Sina John realisiert.

Über InterAct Law e.V.

InterAct Law e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der aus der Initiative und den Gedanken zwei Jurastudierender, aus dem Fachschaftsrat Jura Hannover, hervorgegangen ist. Ziel des Vereins ist es, die Formate JurVOICE, JurPerspective sowie Zeitgeist weiterzuentwickeln und fortzuführen.