Juristische Fakultät News & Veranstaltungen Neuigkeiten
Jessup Moot Court 2025: Team Hannover erreicht im nationalen Vorentscheid in Leipzig das bisher beste Ergebnis

Jessup Moot Court 2025: Team Hannover erreicht im nationalen Vorentscheid in Leipzig das bisher beste Ergebnis

© Juristische Fakultät Hannover

Im September 2024 hat sich erneut ein Team aus Studierenden zusammengefunden, um für die Leibniz Universität Hannover am Philip C. Jessup International Law Moot Court teilzunehmen, dem größten und zugleich ältesten völkerrechtlichen Moot Court der Welt.

Der diesjährige Fall betraf die fiktiven Länder Ambrosia (Kläger) und Rovinia (Beklagte), welche vor dem Internationalen Gerichtshof ihre Interessen vertraten. Dabei wurden diverse völkerrechtliche Themen wie die Auslegung einer Schiedsklausel, die Immunität von Regierungsbeamten bei Vorwürfen schwerer Menschenrechtsverletzungen, die Auswirkungen von steigenden Meeresspiegeln auf Meereszonen und die internationale Anerkennung (un-)demokratischer Regierungen abgedeckt.

Das Team bestand mit Aaron Laurig, Benjamin-Karim Tebbeb, Dominic Duske und Méï-Lià Zoua aus Studierenden, die zum Teil gerade erst ihr juristisches Studium begonnen hatten und sich andererseits bereits in den letzten Zügen befanden. So konnten Aaron und Méï-Lià schon im dritten Semester wertvolles Wissen sammeln, während Benjamin und Dominic im Rahmen des Moot Courts wichtige Kontakte für ihre spätere Karriere knüpfen konnten.

Während und nach einer langen, anstrengenden, aber auch sehr spaßigen Schriftsatzphase konnte das Team sich bei zahlreichen Probepleadings sowohl intern an der LUH als auch extern bei Kanzleien und anderen bedeutsamen Personen im Völkerrecht weiter auf die mündlichen Verhandlungen gegen andere Universitäten vorbereiten. Die Generalprobe wurde schließlich vor den Herren Prof. Dr. Rauber und Prof. Dr. Manuel Brunner abgehalten.

Beim nationalen Vorentscheid, welcher vom 20. bis zum 22. Februar in Leipzig stattfand, konnte das Team aus Hannover mit ihren Schriftsätzen und ihrer mündlichen Performance in vier spannenden Verhandlungen den neunten Platz erreichen – und damit das bisher beste Ergebnis der LUH. Zudem wurde Méï-Lià Zoua von den Richterinnen und Richtern mit dem Preis für Best Advocacy (Beste Interessenvertretung) gesondert ausgezeichnet.

Neben den Verhandlungen wurden dem Team in Leipzig außerdem zahlreiche Möglichkeiten gegeben, mit Praktikerinnen und Praktikern des Völkerrechts aus vielen unterschiedlichen Ländern in Kontakt zu treten und dabei Ratschläge sowohl für ihr Studium als auch ihren späteren Werdegang im Völkerrecht zu sammeln.

Trotz der Herausforderungen, die eine Teilnahme am Jessup mit sich bringt – so zum Beispiel der Einstieg in ein bisher unbekanntes Rechtsgebiet, Verhandlungen auf Englisch und viele, viele lange Nächte im Büro – hat das Team im Ergebnis sechs außerordentlich spannende und lehrreiche Monate durchlebt. Besonders die zahlreichen Möglichkeiten, mit Praktikerinnen und Praktikern des Völkerrechts aus vielen unterschiedlichen Ländern in Kontakt zu treten und dabei Ratschläge sowohl für das Studium als auch den späteren Werdegang im Völkerrecht zu sammeln, haben die Erfahrung enorm aufgewertet. In Erinnerung bleibt dabei besonders der Satz: „Werdet gute Völkerrechtler, denn das Völkerrecht geht gerade den Bach runter!“

Was ist ein Moot Court?

Moot Courts sind simulierte Gerichtsverhandlungen, wobei Studierende die rechtliche Vertretung der Prozessparteien darstellen. Die Simulation beinhaltet die Vorbereitung und Durchführung eines Prozesses in rechtlicher wie tatsächlicher Hinsicht. Diese simulierten Sitzungen werden regelmäßig von Richtern aus der Praxis geleitet. Moot Courts sind häufig in regionale bis internationale Ausscheidungen organisiert und finden wie ein Wettbewerb der verschiedenen Teams unterschiedlicher Fakultäten statt. Auch die Juristische Fakultät der Leibniz Universität Hannover nimmt an zahlreichen Moot Courts Teil und richtet eigene selbst aus.

Mehr erfahren Sie hier.

Verfasst von LT